Bei der Schultersteife, auch Frozen Shoulder genannt, kommt es zu einer sehr schmerzhaften Einschränkung der Schulterbeweglichkeit. Ursache ist eine entzündliche Kapselschrumpfung des Gelenks. Die Frozen Shoulder tritt gehäuft zwischen dem 40. und 60. Lebensjahr auf, Frauen sind häufiger betroffen als Männer. Die Erkrankung läuft in drei typischen Phasen ab und ist selbstlimitierend - heilt also meist von selbst wieder aus. Unbehandelt kann dies jedoch sehr lange dauern.
Überwiegend tritt die sogenannte primäre Schultersteife auf. Hier ist keine Ursache der Erkrankung ersichtlich. Die seltenere sekundäre Schultersteife kann zum Beispiel nach einer Verletzung, nach einer längerer Ruhigstellung des Schultergelenks oder nach einer Operation auftreten. Risikofaktoren sind ein Diabetes mellitus und Schilddrüsenerkrankungen.
Typischerweise verläuft die Schultersteife in drei Phasen:
In der Entzündungsphase bestehen zunehmende Schulterschmerzen. Die Beweglichkeit schränkt sich immer mehr ein.
In der Einsteifungsphase lassen die Schmerzen langsam nach, während die Beweglichkeit eingeschränkt bleibt.
Schließlich verbessert sich die Beweglichkeit in der Auftauphase allmählich.
So schmerzhaft eine Schultersteife ist, die Beschwerden verschwinden oft von allein. Allerdings würde dies unbehandelt sehr lange dauern. Typisch ist eine Erkrankungsdauer von 2-3 Jahren. Insbesondere in der ersten, entzündlichen Phase können die Schmerzen sehr ausgeprägt und belastend sein.
Meist kann mit einer nicht-operativen Therapie schnell geholfen und der Krankheitsverlauf deutlich verkürzt werden. Für die Prognose ist es vorteilhaft, wenn bereits früh mit einer Therapie begonnen wird. Wichtig ist, diese konservative Therapie stadiengerecht durchzuführen. In der Frühphase benötigt das Schultergelenk Schonung sowie eine kurzzeitige Therapie mit einem Kortikoid. Neuere Arbeiten haben die Stoßwellentherapie und die Hochenergie-Lasertherapie als Alternative zur Kortisonbehandlung aufgezeigt. Erst im Anschluss folgt eine physiotherapeutische Behandlung. Mehr als 90 % der Patienten können so erfolgreich behandelt werden. Nur in seltenen Fällen verbleibt eine Bewegungseinschränkung, die operativ durch einen kleineren arthroskopischen Eingriff gelöst werden kann (sog. Kapselrelease).
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